Originalarbeit
Postoperative Wundversorgung von Spalthautentnahmestellen mit Zink-Mangan-Kalzium
Alginat-Wundauflagen: Ergebnisse einer retrospektiven klinischen Studie
F. Jockenhöfer, P. Jansen, M. Moelleken, J. Dissemond*
WUNDmanagement 2018; 12 (2): 71–76.
SCHLÜSSELWÖRTER
Hauttransplantation, Spalthautentnahmestelle, postoperative Wundversorgung, Zink-Mangan-Kalzium Alginat, TRIONIC, Reepithelialisierung
ZUSAMMENFASSUNG
Hintergrund: Aktuell fehlen für die postoperative Wundversorgung von Spalthautentnahmestelle einheitliche, akzeptierte Standards.
Methoden: n dieser retrospektiven Studie sollten die 100 zuletzt mit einer Spalthauttransplantation therapierten Patienten der dermatologischen Abteilung der Universitätsklinik Essen untersucht werden. Hier wurde die Entnahmestelle postoperativ mit der Zink-Mangan- Kalzium Alginat-Wundauflage TRIONIC versorgt, die bereits im OP appliziert und dann bis zur vollständigen Abheilung nicht mehr gewechselt wurde.
Ergebnisse: Es konnten die klinischen Daten von insgesamt 53 Männern und 47 Frauen analysiert werden. Die Spalthaut wurde bei 63 Patienten mit einer Dicke von 0,3 mm und bei 37 Patienten mit 0,4 mm entnommen. Insgesamt 94 der Transplantate stammten von den Oberschenkeln, 3 vom Kopf und 3 von den Oberarmen. Der postoperative Aufenthalt in der Klinik dauerte durchschnittlich 6,48 Tage. Bei keinem der 100 Patienten wurden während des stationären Aufenthaltes Schmerzen oder Hautschäden an der Spalthautentnahmestelle dokumentiert. Bei einem Patienten kam es postoperativ zu einer Wundinfektion an der Spalthautentnahmestelle.
Schlussfolgerung: Insgesamt zeigt sich, dass durch den Einsatz von Zink-Mangan-Kalzium Alginat-Wundauflagen in der postoperativen Versorgung von Spalthautentnahmestellen meist sehr gute klinische Ergebnisse erzielt werden und nur wenige Nebenwirkungen auftreten.
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Übersichtsarbeit
Praxisrelevante Aspekte der Kompressionstherapie für Patienten mit chronischem Ulcus cruris unter besonderer Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit
J. Dissemond, S. Läuchli, H. Partsch, M. Stücker, W. Vanscheidt, S. Eder
WUNDmanagement 2018; 12 (2): 77–84.
SCHLÜSSELWÖRTER
Ulcus cruris, Kompressionstherapie, Entstauungsphase, Erhaltungsphase, Ödeme
ZUSAMMENFASSUNG
Die Kompressionstherapie stellt, nach Ausschluss von Kontraindikationen, die Basis der konservativen Behandlung von nahezu allen Patienten mit Ulcus cruris und Ödemen dar. Die Ursachen dieser Ödeme können hierbei sehr unterschiedlich sein. Für Patienten mit venösen oder lymphatischen Krankheitsbildern ist der Einsatz der Kompressionstherapie sicher unumstritten. Das Gleiche gilt aber auch für Patienten bei denen die Ursache der Ödeme beispielsweise durch Niereninsuffizienz, Adipositas oder Inflammation verursacht werden. Bei den zu beachtenden Kontraindikationen sind es insbesondere die fortgeschrittene periphere arterielle Verschlusskrankheit, die ausgeprägte Polyneuropathie und die dekompensierte Herzinsuffizienz, die zuvor einer Abklärung bedürfen.
Für die Durchführung der Kompressionstherapie in der Praxis sollte zwischen der initialen Entstauungs- und der darauffolgenden Erhaltungsphase differenziert werden. Für die Entstauungsphase werden im deutschsprachigen Raum traditionell sehr oft und auch langfristig Kompressionsverbände mit Kurzzugbinden durchgeführt. Diese Verbände sind allerdings fehleranfällig. Einfacher in der Anwendung aber noch wenig verbreitet sind Mehrkomponenten-Systeme und adaptive Bandagen. In der Erhaltungsphase sind dann Ulcus-Strumpfsysteme für viele Patienten mit Wunden der Goldstandard. Alternativ können die adaptiven Bandagen auch bis zu der vollständigen Abheilung eingesetzt werden.
Heute existieren verschiedene Behandlungsoptionen, die für die Kompressionstherapie von Patienten mit Ulcus cruris verwendet werden können. Keine dieser Behandlungsoptionen ist die optimale Lösung für alle Patienten. Jedes dieser Systeme hat Vor- und Nachteile, so dass eine individuelle Auswahl entsprechend der jeweiligen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Patienten ebenso wie ökonomische Aspekte bei der Auswahl einbezogen werden können.
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Übersichtsarbeit
Die Chirurgie des Ulcus cruris venosum
P. Jansen, J. Klode, I. Stoffels*
WUNDmanagement 2018; 12 (2): 85–90.
SCHLÜSSELWÖRTER
Ulcus cruris venosum; Shaving; Spalthauttransplantation, Fasziektomie
ZUSAMMENFASSUNG
Die sozioökonomische Bedeutung des chronischen Ulcus cruris venosum ist beträchtlich aufgrund der hohen Anzahl der Erkrankten, der Verschlechterung der Lebensqualität, des Verlustes der Arbeitsfähigkeit und der Kosten für Diagnostik und Therapien während der Erkrankung.
Dies wird durch einen progredienten Verlauf sowie eine hohe Rezidivneigung zusätzlich gesteigert.
Unter Berücksichtigung dieser Fakten kommen den chirurgischen Therapieoptionen, insbesondere bei ansonsten therapierefraktären Verläufen, eine besondere Bedeutung zu. Hierzu steht heute ein umfangreiches Spektrum an Operationsmethoden zur Verfügung.
Venenchirurgie und endovenöse Verschlusstechniken sind für die Ausschaltung einer primären oder sekundären Varikosis als kausale Therapie des Ulcus cruris venosum geeignet. Die Shave-Therapie ist die Methode der Wahl bei dem Vorliegen einer Dermatolipo(faszio) sklerose. Aktuelle Langzeitergebnisse zeigen gute Resultate mit Heilungsraten von 70 – 80 %. In Einzelfällen kann auch auf Operationstechniken mit Einbeziehung der Fascia cruris (Faziotomie, Fasziektomie) zurückgegriffen werden. Rezidivulzera können oft durch nochmalige Shave-Therapie, optional mit simultanen vakuumassistierten Verbandtechniken oder durch eine Fasziektomie erfolgreich behandelt werden.
Somit kommt sowohl der chirurgischen Lokaltherapie als auch der erweiterte Chirurgie der Ursachen des chronisch venösen Ulcus cruris eine Schlüsselrolle im Gesamttherapiekonzept zu.
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Fallbeispiel
Beschleunigte Wundheilung mit einem hydroaktiven PU-Schaumverband: Beispiele aus der Langzeitrehablilitation
S. Kruschwitz
Leitlinie
Querschnittspezifische Dekubitusbehandlung und -prävention
Erarbeitet durch die Arbeitsgruppe „Dekubitus“ der DMGP
Blickpunkt
Netzwerke interdisziplinärer und interprofessioneller Wundbehandlung: personelle Ergänzung durch den Studiengang Physican Assistant B. Sc.
W. Tigges, T. Karbe
Produktfokus
Einsatz von endständigen Wassersterilfiltern in der modernen Wundversorgung
K. Protz, W. Sellmer
Pflegelexikon
Wundbehandlung unter rechtlichen Aspekten
K. Protz
Nachrichten des Initiative Chronische Wunden e. V. (ICW)
- Zusammenfassung der Förderprojekte des ICW e. V. aus dem Jahr 2015 – Teil 2
- Beeinflussung der Lebensqualität wundversorgender Angehöriger
- Neues vom ICW e. V. Wundsiegel
Nachrichten der Schweizerischen Gesellschaft für Wundbehandlung (SAfW)
- Phlebologie in der Wound Care
Nachrichten der Österreichischen Gesellschaft für Wundbehandlung (AWA)
- Die Österreichische Wundheilungsgesellschaft – AWA: Statusbericht und Ziele*
Veranstaltungsberichte
Buchbesprechungen
- Dekubitusprophylaxe und -behandlung - Praxisleitfaden zum Expertenstandard „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“
- 100 Fragen zur hygienischen Händedesinfektion
- Phlebologischer Bildatlas
- Lymphologie – Geschichte, Gegenwart und Zukunft - Festschrift für Dr. med. Christian Schuchhardt anlässlich seines 70. Geburtstages
Termine
Neues aus der Industrie
- Abtöten oder wegspülen?* - Abgrenzung von Antiseptika und Wundspüllösungen im modernen Wundmanagement
- 2. Internationales Phlebologisches Symposium von Juzo
- Klinische Studie EXPLORER
Hier finden Sie die Ausgabe 02/2018 der Zeitschrift Wundmanagement in unserem Shop.