Supplement DGKH - Hygiene und Medizin - Internationale Sitzung

Internationale Sitzung 1 und 2:
Netzwerk EUNETIPS – Hygieneorganisation, Probleme, Lösungen in anderen Ländern

Dänemark

Dänemark hat 5,6 Millionen Einwohner. Das Land ist in fünf Regionen eingeteilt. Alle Kliniken und öffentlichen Krankenhäuser werden von den Regionen geleitet; dies ist der „sekundäre Gesundheitsbereich“. 98 Kommunen bilden den „primären Gesundheitsbereich“.
Seit 1977 haben wir in Dänemark Nationale Leitlinien für Hygiene vorbereitet von Statens Serum Institut in Zusammenarbeit mit Hygienefachkräften in Regionen und Kommunen. Die Anzahl von Hygienefachkräften in Krankenhäusern und Kliniken hat über die letzten 10 Jahre zugenommen; in Kommunen nimmt sie ebenfalls langsam zu.

MRE
Auch in Dänemark nimmt die Problematik der Antibiotikaresistenz zu. In den letzten Jahren vor allem Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA), ESBL-produzierende Enterobakterien mit Resistenz gegen Gentamycin und Cephalosporin, Clostridium difficile (CD), insbesondere CD027, Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE), und über die letzten Jahre auch das Auftreten von Carbapenemase-produzierende Erreger (in Dänemark: Carbapenemase-produzierende Organismen) (CPO).
In Dänemark haben wir einen Nationalen Leitfaden für MRSA, und Nationale Leitfäden für CPO wird es bald geben. Die Leitfäden bilden den Ausgangspunkt für nationale Leitlinien. Die Grundlage der Leitlinien basiert auf dem Prinzip, ein solides System mit Standardhygienemaßnahmen zu etablieren. Ab und zu muss man mit anderer Schutzkleidung ergänzen oder ein anderes Desinfektionsmittel wählen.

In Dänemark wird gebaut
Das Gesundheitswesen verändert sich in diesen Jahren in Dänemark. Wir bauen neue Universitätskliniken und Krankenhäuser, und viele von den jetzigen werden umgebaut und renoviert. Es eitd weniger Betten geben, und die Ambulanz wird erweitert. Die Patienten werden schnell entlassen, und die Erwartung ist, dass die Behandlung entweder im eigenen Heim oder in einer Pflegeeinrichtung fortgesetzt wird. Zum Beispiel wird intravenös nicht nur Flüssigkeit verabreicht sondern auch Antibiotika. Der Bedarf für Kooperationsabkommen auch auf dem Bereich der Hygiene ist erforderlich. Rationale Verwendung von Antibiotika ist notwendig, damit Resistenzen gegen Antibiotika nicht entstehen oder verbreitet werden.

Weiterbildungssituation zur Hygienefachkraft in Dänemark
Im Dezember 2014 schloss die Ausbildungsstelle in Göteborg in Schweden, wo unter anderem Krankenschwestern und Ärzte aus Dänemark seit 2007 am Programm zur Weiterbildung zur Hygienefachkraft teilnahmen. Hoffentlich gibt es bald eine neue Weiterbildung – wahrscheinlich wieder in Göteborg.


Autor
M. Detlefsen
(Universitätsklinikum Odense, Dänemark)

 

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