Hier finden Sie die Print- und die digitale Ausgabe 4/2019 der Zeitschrift Zentralsterilisation in unserem Shop.
Inhalt
Editorial
AKTUELL
wfk Kolloquium Medizinische Instrumente Düsseldorf, 11. April 2019
RECHT: F.T. Hering, U. Hering: Aufbereitung von Explantaten – aus juristischer Sicht
HAUPTARBEITEN
T.A. Kremer*, A. Patel, C. Summers, M. Quin, K. Lemons, G. McDonnell:
Proteinrückstände auf wiederverwendbaren Medizinprodukten und ihre Auswirkungen auf die Patientensicherheit
T. Ohishi:
ATP-Messungen zur Beurteilung der Sauberkeit chirurgischer Instrumente vor ihrer Anwendung: eine multizentrische Studie
LESERBRIEFE
Sind Trockenschränke erforderlich?
Ist die Sterilisation von Bronchoskopen und Zystoskopen erforderlich?
DGSV
DaGehtSoViel
Anerkennung von Fachkundeabsolventen zur Fachkraft für Medizinprodukteaufbereitung – FMA-DGSV®
EMPFEHLUNGEN
Fachausschuss Qualität der DGSV: Eindeutige Rückverfolgbarkeit der Aufbereitung von Medizinprodukten – Teil 2
INDUSTRIE
MMM Akademie Nord: Hamburger AEMP Forum 2019
Termine
Programm DGSV-Kongress
Fachkunde | Sachkunde
Impressum
Zusammenfassung
Die Reinigung ist ein notwendiger Schritt für die sichere Aufbereitung wiederverwendbarer Medizinprodukte.
In den letzten Jahren wurden nationale und internationale Normen und Richtlinien durch Definitionen wissenschaftlich gesicherter analytischer Anforderungen ergänzt, um Endpunkte für die Reinigung zu definieren. Zwar könnten sich diese Anforderungen auf das in der klinischen Praxis Erreichbare stützen, aber im Interesse der Patientensicherheit ist es wichtig, dass die Reinigungsendpunkte auf einer wissenschaftlichen Grundlage stehen.
Derzeit wird als Reinigungsendpunkt eine Proteinkonzentration von 6,4 μg/cm² empfohlen, allerdings wurde bisher noch nicht untersucht, was ein Erreichen oder Überschreiten dieses Wertes hinsichtlich der Toxizität und des Immunrisikos für Patienten bedeutet. Diese Studie untersucht die toxische Wirkung von Proteinrückständen auf Patienten und kommt zu dem Schluss, dass ein akzeptabler Proteinwert für Untersuchungen der Reinigungswirksamkeit im Bereich von 3–6,4 μg/cm² liegt.
Einleitung
Die Aufbereitung wiederverwendbarer Instrumente umfasst die Maßnahmen zur Vorbereitung eines neuen oder angewendeten Instruments auf seinen vorgesehenen Verwendungszweck.
Zu diesen Maßnahmen gehören je nach Risikoeinstufung des Instruments die Reinigung, Desinfektion und/oder Sterilisation. Art und Ausmaß der nach dem klinischen Einsatz auf den Instrumenten verbleibenden Verunreinigungen (z. B. Blut, Gewebe, Knochen, Schleim) sind je nach klinischem und chirurgischem Einsatz sehr unterschiedlich (Tabelle 1). Um ein klareres Bild von den Herausforderungen bei der Aufbereitung dieser Instrumente zu erhalten, untersuchten erstmals Alfa et al. (2) ihre biochemische Belastung.
Gegenstand der Untersuchung waren verschiedene flexible Endoskope vor und nach einer gründlichen manuellen Reinigung der Saugkanäle.
Aufgrund dieser und weiterer ähnlicher Untersuchungen (1, 3) wurde Protein als häufigster biochemischer Marker für die Validierung von Verfahren zur Aufbereitung wiederverwendbarer Medizinprodukte gewählt.
Als Akzeptanzkriterium für die Menge von Proteinrückständen legen verschiedene Normen und Richtlinien einen Wert von maximal 6,4 μg/cm² unabhängig von der klinischen Verwendung fest (2, 4). Gelegentlich wurden jedoch strengere Protein-Grenzwerte empfohlen:
Diese Empfehlungen orientieren sich an Erfahrungen aus der klinischen Praxis (≤100 μg/Instrument, abhängig vom Instrumentbereich; 5, 6) oder an der Senkung des Risikos einer Prionenkontaminiation (Proteinäquivalent von 5 μg Rinderserumalbumin (BSA); 7.
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