von Martin Motzkus
Als „echter Fachmann für den Fuß“ ist ein orthopädischer Schuhmacher medizinisch und technisch ausgebildet. In seinem handwerklichen Beruf geht es darum, Fehlhaltungen der Füße und deren Folgen zu vermeiden oder zu behandeln. Dabei richten sich die Dienstleistungen an Menschen mit speziellen Krankheitsbildern, wie etwa Rheuma, Diabetes und Übergewicht, aber auch an Sportler und an jeden, der Wert auf „gute“ Schuhe legt.
Diabetiker im Speziellen leiden als Spätfolge besonders häufig an neuropathischen Veränderungen. Diese können sich in Form des diabetischen Fußsyndroms manifestieren. Neben Deformitäten und Veränderungen des Fußgewölbes sowie der Haut und Nägel sind besonders Wahrnehmungsstörungen ein echtes Problem. So werden Verletzungen zu spät oder gar nicht bemerkt und/oder falsches Schuhwerk führt zur Entstehung diabetischer Fußulzera, die dann nicht heilen können. Die Kausaltherapie (Therapie der Ursache) von solchen Ulzera ist immer die Druckentlastung. Der richtige Schuh in Kombination mit einer geeigneten Einlage bietet Schutz vor (erneuten) Verletzungen, unterstützt das Gangbild und gibt dem Patienten Sicherheit beim Gehen.
Der orthopädische Schuhmacher arbeitet hier in der Regel auf Verordnung des Arztes, idealer Weise als Teil eines interprofessionellen Netzwerkes. Neben konfektionierten Schuhen fertigt er Schuhe nach Maß sowie passende Einlagen an. Außerdem steht eine große Auswahl an Orthesen zur Verfügung, auch diese können bei Bedarf passend gebaut werden. Dabei bedient sich der Schuhmacher heutzutage moderner Technik, um die Fußgröße und den einwirkenden Druck beim Gehen zu bestimmen, damit der neue Schuh entlastend wirkt.