von Martin Motzkus
Im ersten Teil der neuen Reihe "Berufe rund um die Wunde" möchte ich Ihnen gerne aus dem Berufsalltag einiger Mitstreiter*innen der Wundszene erzählen, die im Erleben der meisten Wundbehandler*innen nur am Rande vorkommen und doch eine so wichtige Rolle im Gesamtkontext der Prävention und Behandlung chronischer Wunden spielen können.
Das interprofessionelle Wundteam
Echte Zusammenarbeit und das Ziehen an einem Strang sind es nämlich, die Patient:innnen mit chronischen Wunden einen großen Mehrwert bringen. Dazu ist es aber auch erforderlich, dass Jeder und Jede weiß, was die eigene und erst recht, was die andere Hand tut.
Lassen Sie uns also die Reihe mit einer Berufsgruppe beginnen, die noch relativ jung ist und deren Tätigkeitsbereich doch sehr vielen Menschen nützt, weil sie hilft, Amputationen zu verhindern, Probleme frühzeitig zu erkennen und so einiges an handwerklichem Geschick benötigt. Na? Haben Sie es schon erraten? Es ist die Podologie. (griechisch: podos = Fuß)
Der Weg
Im Unterschied zur (kosmetischen) Fußpflege bedarf es zur Erlangung des Titels Podologe oder Podologin einer zweijährigen Ausbildung, die mit einem Staatsexamen endet. Für Pflegefachkräfte kann die Ausbildung auf Antrag verkürzt werden, da die Ausbildung angerechnet wird. Auch eine Teilzeitausbildung für Berufstätige ist in maximal 4 Jahren möglich. Näheres regelt das Podologengesetz (PodG), welches 2001 verabschiedet wurde.
Der Job
Zunächst handelt es sich um eine heilkundliche Tätigkeit, die in der Regel selbstständig in eigener Praxis oder alternativ auch in Anstellung durchgeführt wird. Die Aufgaben sind sehr vielfältig. Neben der Pflege von Haut und Nägeln des Betroffenen führt die Podologin bzw. der Podologe eigenständig Fußuntersuchungen und Ganganalysen durch, und erhebt auf diese Weise auch Diagnosen. Spezielle Tätigkeiten sind Beispiel das Entfernen von Warzen und Hühneraugen und die Anfertigung spezieller Spangen bei Nagelfehlstellungen sowie sogenannter Orthosen zur Unterstützung bei Fehlstellungen im Zehenbereich. Häufig arbeiten Podolog*innen mit anderen Berufsgruppen zusammen. Teil eines solchen Netzwerkes können Ärzte, Schuhmacher, Physiotherapeuten und Ergotherapeuten sein. Einige arbeiten auch in Fußambulanzen oder spezialisierten Kliniken.
++ Mehr Infos zum Beruf finden Sie auf der Homepage des Verbandes deutscher Podologen. ++
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