Patienten mit chronischen Wunden gehören oft zur COVID-19 Risikogruppe
Patienten mit chronischen Wunden waren schon immer einem besonderen Risiko ausgesetzt.
Die relative 5-Jahresmortalität ist vergleichbar mit der von Volkskrankheiten, wie Brustkrebs und anderen Krebsarten und beim DFS führen die durch einen Diabetes mellitus induzierten Amputationen zu einer 5-Jahres-Mortalität von 39–68 % [1]. Auch wenn die Amputationsraten der unteren Extremität in Deutschland rückläufig zu sein scheinen, ist die absolute Zahl mit 48.561 (2014) sehr hoch [2]. Eine lokale Wundinfektion stellt weiterhin ein Kernproblem der gestörten Wundheilung dar [3]. Die Wundversorgung im häuslichen und nicht-stationären Bereich erfolgt oftmals unter schwierigen hygienischen Verhältnissen [3] mit einem potenziell erhöhten Infektionsrisiko. Das Vorliegen von Begleiterkrankungen der Menschen mit chronischen Wunden qualifiziert diesen Personenkreis Teil der Risikogruppe für COVID-19 zu sein [4].
Doch worin besteht dieses Plus?
Diese Wundverbände enthalten einen ionischen Silberkomplex, der im Verband und in der Wunde wirkt:
1. Die antimikrobielle Wirksamkeit ist gegenüber einer Vielzahl an verschiedenen Mikroorganismen getestet:
a. In vitro Wirksamkeit gegenüber wundrelevanten Erregern [5,6,7]
b. Die Wirksamkeit umfasst dabei auch antibiotikaresistente Keime [6, 8]
2. Bei der Abtötung von Bakterien werden keine relevanten Mengen an Endotoxin freigesetzt [9,10]
3. Bei Verwendung von Biatain Ag besteht kein Risiko eine Resistenz zu induzieren [11,12]
4. Diese Wirksamkeit ist auch durch klinische Studien belegt [13, 14]
5. Silber zeigt auch eine ausgeprägte antivirale Wirkung [15,16]
Nicht zuletzt aus diesen Gründen ist ein Plus an Sicherheit bei der Wundversorgung unabdingbar, um einer Wundinfektion vorzubeugen bzw. diese zu verhindern.
Über dieses Plus an Sicherheit im Rahmen der lokalen antimikrobielle Wundversorgung verfügen Biatain Ag, Biatain Silicone Ag und Biatain Alginate Ag.
Haben SARS-CoV 2 - Viren Einfluss auf die Wundheilung?
Im Tierexperiment gibt es Hinweise, dass eine virale Belastung zu vergleichbaren Wundheilungsstörungen führt wie eine bakterielle Belastung [17]. Infektionen mit Herpes simplex werden als eine Ursache von Ulcera cruris/chronischen Wunden angegeben [18], auch wenn eine allgemeine klinische Relevanz von Viren als Erreger von Wundinfektionen (noch) nicht belegt ist. Zu beachten ist aber, dass auch Viren zum Teil über längere Zeit auf unbelebten und belebten Flächen nachgewiesen werden können. Die Stabilität von Mikroorganismen und auch von Coronaviren in der Umwelt hängt von vielen Faktoren wie insbesondere Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beschaffenheit der Oberfläche als auch natürlich von der Menge (Virustiter) und dem Virenstamm ab. Humane Coronaviren sind im Allgemeinen nicht besonders stabil auf trockenen Oberflächen. In der Regel erfolgt die Inaktivierung in getrocknetem Zustand innerhalb von Stunden bis einigen Tagen [R].
Von human-pathogenen nicht SARS-CoV-2-Viren ist bekannt, dass sie auf unbelebten Oberflächen, wie Metall, Glas oder Plastik eine gewisse Zeit überleben können. Während beispielsweise in einer Studie HCoV-229E auf Plastik bereits nach 72 Stunden seine Infektiosität verlor, blieb SARS-CoV-1 auf demselben Medium bis zu sechs Tage infektiös. Aufgrund der strukturellen Ähnlichkeit von SARS-CoV-1 und SARS-CoV-2 ist für SARS-CoV-2 eine ähnliche Tenazität (Widerstandsfähigkeit) zu erwarten [17]. Für das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 zeigen erste Laboruntersuchungen laut einem Preprint-Artikel (eine Veröffentlichung, die noch nicht durch ein in der Wissenschaft übliches Peer-Review-Verfahren geprüft wurde), dass es nach starker Kontamination bis zu 3 Stunden als Aerosol, bis zu 4 Stunden auf Kupferoberflächen, bis zu 24 Stunden auf Karton und bis zu 2-3 Tagen auf Edelstahl und Plastik infektiös bleiben kann [18].
Aufgrund der antiviralen Wirkung verfügen silberhaltige Wundauflagen, wie Biatain Ag und Biatain Silicone Ag, auch über das Plus einer Viren-Inaktivierung, auch wenn eine Kontamination der Wunde mit Viren unwahrscheinlich ist.Aber in Zeiten von Corona ist es gut über ein Plus an Sicherheit zu verfügen.
Quellen
1. Hanel W, Ambrosch A2 , Lobmann R. Das diabetische Fußsyndrom. Diabetologie 2009, (4):R33-52
2. Kröger K, Berg C, Santosa F, Malyar N, Reinecke H: Lower limb amputation in Germany—an analysis of data from the German Federal Statistical Office between 2005 and 2014. Dtsch Arztebl Int 2017; 114: 130–6
3. Bonkowski T, Eder S, Forster J, Hoffmann-Tischner I, Protz K, Schmalzbauer M, Schwarzkopf A, Sellmer W, Temme B. Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden –Fokus Wundinfektion in der außerklinischen Versorgung. WUNDmanagement 2019; 13(5):244–248
4. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogruppen.html
5. Ip M, Lui SL, Poon VK et al. Antimicrobial activities of silver dressings: an in vitro comparison. Journal of Medical Microbiology 206 (55):59.63
6. Larsen, K., Dolmer, M. Antimikrobielle Wirksamkeit des Contreet Schaumverbandes gegen häufig in chronischen Wunden anzutreffende Mikroorganismen. Posterpräsentation EWMA 2003
7. Basterzi Y et al. In-vitro Comparison of Antimicrobial Efficacy of Various Wound Dressing Materials. Wounds 2010;22(7):165–170
8. Böttrich JG, Braunwarth H, Brill H, Dissemond J, Münter KC, Schümmelfeder F, SteinmannN J, Wilken P. Silber in der lokalen antimikrobiellen Wundtherapie – ein systematisches Review zur Mikrobiologie. Poster 2. Nürnberger Wundkongress 2019
9. Braunwarth H, Becher D, Brill FHH. In vitro study on endotoxin release of gram-negative bacteria after contact with silver releasing compared to DACC coated wound dressings. Wound Medicine 7 (2014) 14–17
10. Braunwarth H, Brill FHH. Antimicrobial effect and endotoxin release of antimicrobial wound dressings with silver-release or hydrophobic interaction. Poster EWMA Kongress 2014
11. Braunwarth H, Steinmann J, Brill FHH. No induction of Antimicrobial Resistance against Silverions or Antibiotic Cross-Resistance towards Antibiotics. Poster EWMA 2018
12. Braunwarth H, Steinmann J, Klock JH, Brill FHH. Keine in-vitro-Hinweise auf die Entstehung von bakteriellen Resistenzen gegenüber einem Silberionen-Komplex. WUNDmanagement 2019; 13(4):176-180
13. Dissemond J, Böttrich JG, Braunwarth H, Hilt J, Wilken P, Münter KC. Evidence of silver in wound care. Meta-analysis of clinical trials of 2000-2015. JDDG 2017, 15(5): 524–536
14. Leaper D, Münter KC, Meaume S, Scalise A, Mompo NB, Jakobsen BP, Gottrup F. The Use of Biatain Ag in Hard-to-Heal Venous Leg Ulcers: Meta-Analysis of Randomised Controlled Trials.
PLOS One 2013(7): e67083
15. Akbarzadeh A et al. An overview application of silver nanoparticles in inhibition of herpes simplex virus. Cells Nanomed Biotechnol. 2018 Mar;46(2):263-267
16. Dowsett C. The use of silver-based dressings in wound care. Nurs Stand. 2004 Oct 27-Nov 2;19(7):56-60.
17. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html#doc13776792 bodyText4: Tenazität; Inaktivierung des Virus auf Oberflächen
18. Bundesinstitut für Risikobewertung: https://www.bfr.bund.de/de/kann_das_neuartige_coronavirus_ueber_lebensmittel_und_gegenstaende_uebertragen_werden_-244062.html
Daniela Wagner
Coloplast GmbH