von Marco Feulner
Bereits zum 10. Mal veranstaltete die „MediCare Patientenberatung Strack e. K.“ den Fachkongress in Bad Staffelstein. Die Schirmherrschaft zum Jubiläum übernahm die Initiative Chronische Wunden e. V.. Neben Ärzten, Pflegekräften und Wundtherapeuten nahmen diesmal auch viele Podologen an den Fachvorträgen und praktischen Workshops teil. Im Rahmen der Workshops konnten die Teilnehmer beispielsweise ihre praktischen Fähigkeiten beim Anlegen eines Kompressionsverbandes festigen oder eine Wundreinigung mit mechanischem Debridement durchführen. Spezielle Hautpflege und sogar das Schminken von Wunden waren möglich und wurden mit großem Interesse angenommen. Ein Vortrag zur HKP-Richtlinie informierte über den aktuellen Stand.
Eröffnet wurde der Kongress mit dem Vortrag von Dr. med. Alexander Risse zum Thema „Leitlinien und Anthropologie beim Diabetischen Fußsyndrom (DFS)“. Dr. Risse ist seit vielen Jahren auf diesem Gebiet tätig und seine Expertise wird in Fachkreisen hochgeschätzt. Sein humorvoller und kurzweiliger Vortrag zog die Zuhörer schnell in seinen Bann. Wem der Begriff „Leibesinselschwund“ noch fremd war, der hatte spätestens am Ende des Vortrags verstanden, dass der betroffene Patient seine Füße nur noch als Umweltfaktor und nicht mehr als Teil des eigenen Körpers wahrnimmt. Daraus ergeben sich oft erhebliche Schwierigkeiten in der Therapie des DFS.
Referent Gilbert Hämmerle, Wundmanager und Leiter einer Wundambulanz in Österreich, informierte über die neuesten Erkenntnisse in der Kaltplasmatherapie. Die Plasmamedizin ist keine Weltneuheit, findet aber in der Therapie chronischer Wunden derzeit zu Unrecht wenig Beachtung. „Kaltes, atmosphärisches Plasma 2.0“ kann durch Inaktivierung von Mikroorganismen und Stimulierung der Zellproliferation einen wichtigen Beitrag zur Verkürzung der Heilungsdauer leisten.
Frau PD Dr. med. Cornelia-Erfurt Berge, die seit vielen Jahren an der Hautklinik der Universität Erlangen lehrt und praktiziert, referierte anschließend zum Thema „Immunologische Wunden“. Sie erläuterte anschaulich die Abgrenzung des „Pyoderma gangraenosum“ zu anderen Hauterkrankungen mit ähnlicher Symptomatik.
„Operative Möglichkeiten der Defektdeckung in der Plastischen Chirurgie" waren das Vortragsthema von Dr. med. Dirk Wisser, Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie. Er arbeitet als Sektionsleiter in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Bamberg und ging in seinem Beitrag bildhaft auf die speziellen Operationstechniken der und der rekonstruktiven Chirurgie nach Mamma-Ablation ein.
Abgerundet wurde dieser Jubiläumskongress durch ein kleines Feuerwerk. Marco Feulner und das Organisations-Team von MediCare Patientenberatung Strack e. K. verabschiedeten die Teilnehmer mit dem Ausblick auf den nächsten Bad Staffelsteiner Wundkongress am 26.10.2024.
Weitere Informationen finden Sie hier »
