MDK veröffentlicht ersten „Report Pflegebedürftigkeit“

© iStock.com/Liudmila-Chernetska

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Mit dem „Report Pflegebedürftigkeit“ legt der Medizinische Dienst erstmals eine umfassende Analyse zur Entwicklung von Pflegebedürftigkeit und Versorgungsqualität in Deutschland vor. Seit 2014 hat sich die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland auf 5,6 Millionen nahezu verdoppelt – Tendenz weiter steigend. [1,2]

 

Anstieg durch Reformen und demografischen Wandel

Die Zunahme der Pflegebedürftigen ist nicht allein dem Altern der Gesellschaft geschuldet. Eine zentrale Ursache liegt auch in der Pflegereform von 2017. Seither werden bei der Begutachtung neben körperlichen auch kognitive, psychische und psychiatrische Beeinträchtigungen berücksichtigt. Das heißt, dass auch Menschen mit psychischen und psychiatrischen Einschränkungen einen Pflegegrad erhalten können. [2,3]

Mehrheit bleibt in der Häuslichkeit

Fast 90 % der Pflegebedürftigen leben in der eigenen Häuslichkeit und werden von Angehörigen versorgt. Besonders auffällig: Der Antrag auf Pflegeleistungen erfolgt häufig erst bei bereits fortgeschrittener Beeinträchtigung. Bei der Erstbegutachtung erhalten über 50% der Antragstellenden Pflegegrad 2 oder höher. [1,3]

Modernisierung gefordert: Von der Pflegebegutachtung zum Fallmanagement

Angesichts dieser Entwicklungen fordert der Medizinische Dienst eine grundlegende Neuausrichtung der Pflegebegutachtung. Statt nur Einstufung und Empfehlung soll die Begutachtung künftig als „initiales Fallmanagement“ fungieren: mit konkreten Empfehlungen, intensive Vernetzung von Medizinischem Dienst, Pflegekassen und der regionalen Pflegeberatung sowie stärkerer Orientierung an der häuslichen Lebensrealität der Betroffenen. [1,3] Außerdem sollte der Medizinische Dienst künftig Zugriff auf die elektronische Patientenakte erhalten. [2,3]

Qualität der stationären Pflege: Licht und Schatten

Zusätzlich zum Report veröffentlichte der Medizinische Dienst seinen 8. Pflegequalitätsbericht. Die Grundversorgung (z. B. Mobilität, Körperpflege, Kommunikation) wird überwiegend gut bewertet. Positiv hervorgehoben wird auch die Unterstützung in der Eingewöhnungsphase im Heim. Mängel zeigen sich jedoch in der Behandlungspflege, insbesondere bei der Wundversorgung und dem Umgang mit sogenanntem herausforderndem Verhalten. [1,3]

 

Referenzen

1. Engler C. Statement zur Pressekonferenz „Impulse für eine zukunftsfeste Pflege“. 2025, unter: https://md-bund.de/fileadmin/dokumente/Pressemitteilungen/2025/2025_06_12/2025_06_12_Statement_ENGLER_BF.pdf (abgerufen: 17.6.2025)
2. Medizinischer Dienst Bund. Pressemitteilung: Pflegebegutachtung modernisieren, Vernetzung für die Versicherten voranbringen. 2025, unter: https://md-bund.de/fileadmin/dokumente/Pressemitteilungen/2025/2025_06_12/2025_06_12_PM_PK_Pflege.pdf (abgerufen: 17.6.2025)
3. Medizinischer Dienst Bund. Report Pflegebedürftigkeit. 2025, unter: https://md-bund.de/fileadmin/dokumente/Pressemitteilungen/2025/2025_06_12/2025_06_12_REPORT_PFLEGEBEDUERFTIGKEIT_BF.pdf (abgerufen: 17.6.2025)

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