Leserbrief von Ursula Göbel, Chemnitz, zum HYGIENEletter 5/2019: Wie werden die Screening-Empfehlungen der KRINKO beachtet?
Seit vielen Jahren bin ich Leserin der Fachzeitschrift HYGIENE & MEDIZIN. Als pensionierte Hyg.-Ing. habe ich sie im Rahmen der Mitgliedschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene auch weiterhin abonniert.
Die Beiträge sind gut, doch leider fehlt gerade bei multiresistenten Erregern (MRE) – eingeschlossen MRSA – die Umsetzung für ganz Deutschland. Die Sachstandserhebung der Metropolregion Rhein-Neckar zu MRSA und 4MRGN habe ich durchgearbeitet und finde gut, dass sich so umfassend damit auseinandergesetzt worden ist.
Aus meiner Sicht ein paar kurze Anmerkungen: Wissen über Kontaktverbindungen zu MRSA sowie 3MRGN und 4MRGN ist im Rahmen der Ermittlung oberstes Gebot. Eine noch großzügigere und umfassendere Festlegung zum prästationären Aufnahmescreening ist zwingend. Für ganz Deutschland müssten gesetzliche Festlegungen her, ohne die wir das Problem nicht in den Griff bekommen. Eine MRSA-Rate von nur 2%, wie die Niederlande das seit Beginn eines langen Weges (Beginn nach 1970) vorgelebt haben, wäre ein erstrebenswertes Ziel. Dann könnten wir sagen, dass wir die Erreger im Griff haben. Einzelaktionen sind zwar lobenswert aber lösen nicht das Gesamtproblem. Die Gesundheitspolitik ist gefragt! Eine generelle Reform im Gesundheitswesen ist meiner Meinung nach die Lösung. Ich habe erst vor wenigen Tagen an das Gesundheitsministerium, Herrn GM Jens Spahn, geschrieben. Habe auch eine Antwort erhalten. Natürlich keine Lösung. Man sei aber dankbar für jede sachliche Kritik und Fachkompetenz.Also, man sollte an die Hoffnung glauben!
Ursula Göbel
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