Gedanken zum Welt-Adipositas-Tag am 4.3.2025

© iStock.com/Syuzanna Guseynova

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 Martin Motzkus

Der Adipositas-Tag am 4. März soll das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken der Fettleibigkeit schärfen. In Deutschland sind etwa 17 Millionen Menschen betroffen, weltweit hat sich die Prävalenz seit den 1970er Jahren fast verdreifacht. Adipositas erhöht das Risiko für mindestens 13 Krebsarten und Diabetes Typ 2. In Deutschland verursacht sie geschätzte 63 Milliarden Euro volkswirtschaftliche Kosten. Die im September 2024 erschienene Leitlinie stellt den neuesten Stand der Wissenschaft dar, mit Empfehlungen zur Diagnostik, Ernährungstherapie und medikamentösen Ansätzen. Neu ist ein Kapitel zur Stigmatisierung und Diskriminierung von Betroffenen. Es gibt keine allgemeingültige Strategie, da Adipositas individuell verläuft. Der diesjährige Tag steht unter dem Motto "Lasst uns über Adipositas reden". Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft organisiert verschiedene Aktivitäten. Jeder Einzelne kann Betroffene unterstützen, indem er sich informiert und zielgruppenspezifische Angebote empfiehlt.


Ziel dieses Tages ist es, das Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken der Adipositas zu schärfen. Adipositas, auch Fettleibigkeit genannt, ist eine chronische Erkrankung, die durch übermäßiges Körperfett gekennzeichnet ist und zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann.

Adipositas betrifft weltweit Millionen von Menschen und stellt ein wachsendes Gesundheitsproblem dar. In Deutschland sind etwa 17 Millionen Menschen von Adipositas betroffen (siehe Deutsche Adipositas-Gesellschaft e.V.). Adipositas erhöht das Risiko für mindestens 13 verschiedene Krebsarten, darunter Brustkrebs, Darmkrebs und Nierenkrebs! Menschen mit Adipositas haben ein etwa neunfach erhöhtes Risiko, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. 

Adipositas verursacht in Deutschland geschätzte 63 Milliarden Euro volkswirtschaftliche Kosten, davon etwa die Hälfte direkt (Gesundheits-/Behandlungskosten) und die Hälfte indirekt (Arbeitsausfall, Frühverrentung etc.) Seit den 1970er Jahren hat sich die Prävalenz von Adipositas weltweit und in Deutschland fast verdreifacht. (Quelle und weitere Fakten finden Sie hier.

Der Adipositas-Tag bietet eine gute Gelegenheit, über Ursachen, Folgen und Behandlungsmöglichkeiten dieser Krankheit zu informieren. Er fördert den Dialog zwischen Betroffenen, Fachleuten und der Öffentlichkeit. Erst im September 2024 ist die aktuell gültige Leitlinie erschienen, die den neuesten Stand der Wissenschaft mit den daraus resultierenden Empfehlungen darstellt. Ein eigenes Kapitel ist der Diagnostik gewidmet, die jeder Therapie vorausgehen sollte.  Neue Erkenntnisse gibt es beispielsweise im Bereich der Ernährungstherapie, die individuell gestaltet werden sollte, da pauschale Empfehlungen nicht weiterhelfen. Darüber hinaus werden vielversprechende medikamentöse Ansätze (sog. GLP-1-basierte Medikamente) bewertet, die beeindruckende Ergebnisse bei der Gewichtsreduktion zeigen konnten.

Neu ist unter anderem ein Kapitel zur Stigmatisierung und Diskriminierung von Betroffenen und deren Auswirkungen auf den Alltag.  Dies reicht von abwertenden Kommentaren und Vorurteilen am Arbeitsplatz und im sozialen Umfeld bis hin zu unzureichender medizinischer Versorgung aufgrund von Übergewicht.

Es bleibt festzuhalten, dass es keine allgemeingültige Strategie zur Bekämpfung der Adipositas gibt, da die Krankheit individuell unterschiedlich verläuft und vielen Einflüssen unterliegt. Jeder Adipositas-Patient hat seine eigene Geschichte, die sein Verhalten und seine Gewohnheiten beeinflusst.

Der diesjährige Adipositas-Tag steht unter dem Motto "Lasst uns über Adipositas reden" und betont die Notwendigkeit eines breiten Dialogs, um neue Erkenntnisse und Lösungsansätze zu finden.

Am Adipositas-Tag finden jedes Jahr weltweit zahlreiche Veranstaltungen statt, die sich mit verschiedenen Aspekten der Erkrankung beschäftigen. In Deutschland organisiert die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) verschiedene Aktivitäten wie Vorträge, Workshops und Podiumsdiskussionen zu Themen wie Prävention, Therapie und gesellschaftliche Akzeptanz.

Der Adipositas-Tag bietet aber auch die Möglichkeit, sich gemeinsam für Veränderungen einzusetzen. Dazu kann jeder Einzelne mit Betroffenen ins Gespräch kommen und sie bei Bedarf mit konkreten Empfehlungen unterstützen. „Abnehmen, mehr bewegen und weniger essen“ ist nicht zielführend, sondern Adipositas-Patienten brauchen wie andere Patienten auch zielgruppenspezifische Angebote.

Vielleicht haben Sie diesen Tag genutzt, um selbst nach Angeboten in Ihrer Umgebung zu suchen. Dann sind Sie für eine Beratung gewappnet und können echte Hilfestellung geben.

 

Referenzen

1.    Deutsche Adipositas Gesellschaft: https://adipositas-gesellschaft.de/wp-content/uploads/2022/09/2022-10-03_Adipositas-Epidemie-Factsheet_final.pdf
2.    AWMF-Leitlinie der Deutschen Adipositas Gesellschaft (DAG): https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/050-001

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