Hautschutz bei Strahlentherapie und UV-Belastung: Neue Erkenntnisse und Präventionstipps

© Strahlendermatitis Grad 1

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Susanne Moser

Zwei Pressemeldungen aus dem März befassten sich mit dem Schutz der Haut. Dabei ging es um zwei sehr unterschiedliche Risiken: Zum einen berichtete die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie über eine neu veröffentlichte Studie zum Einfluss der Ernährung auf das Risiko für eine Radiodermatitis. Zum anderen warnte die Deutsche Krebshilfe vor den Gefahren des UV-Lichts in den Frühjahrsmonaten und empfahl bereits jetzt den täglichen Blick auf den UV-Index.


Hautfalten als Risikofaktor für eine Radiodermatitis

Bei onkologischen Patientinnen und Patienten, die eine Strahlentherapie erhalten, kann sich eine akute Radiodermatitis entwickeln. Meistens handelt es sich um Hautreizungen. In seltenen Fällen, beispielsweise bei vorgeschädigter Haut oder vorbestehenden Wunden, kann es zu Ulzerationen kommen. Dann ist auch die Basalmembran der Haut geschädigt und die Läsionen müssen mit einem professionellen Wundmanagement versorgt werden. Ein erhöhtes Risiko für eine Radiodermatitis besteht nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie an Hautfalten, weil dort die Strahlendosis bereits auf der Hautoberfläche wirkt, während sie bei faltenlosen Arealen erst unter der Haut akkumuliert. Weitere Gründe für die Risikodisposition von Hautfalten sind ihre stärkere mechanische Belastung und ihr feucht-warmes Milieu, das Hautreaktionen begünstigt. Daher besteht beim Mamma-, Anal- und Vulvakarzinom ein höheres Radiodermatitis-Risiko als bei anderen Entitäten [1].

 

Welchen Einfluss hat die Ernährung auf das Risiko einer Radiodermatitis?

Zur Vorbeugung einer Radiodermatitis ist es wichtig, die Haut vor zusätzlichen Belastungen wie UV-Licht, mechanischen Reizen oder heißem Duschen zu schützen. Außerdem empfiehlt sich die Hautpflege mit allergenfreien Produkten. Zur prophylaktischen Wirkung von topischen Arzneimitteln wie Silbersulfadiazin- und Calendula-Cremes sowie Liposomen-Gele und kortisonhaltige Salben liegen teilweise nur spärliche Studienergebnisse vor [1]. Jetzt überraschte eine italienische Arbeitsgruppe mit den Ergebnissen einer Beobachtungsstudie. Dabei wurden die Ernährungsgewohnheiten von 161 Frauen mit Mammakarzinom unter einer Strahlentherapie untersucht. Es stellte sich heraus, dass Patientinnen mit einer kohlehydratreichen Ernährung ein um 30 % höheres Risiko für eine Radiodermatitis mit Grad 2 oder höher (≥G2) hatten. Dagegen war es bei Frauen, die mehr Proteine zu sich nahmen, um 76 % reduziert. Vor allem der Verzehr von tierischem Eiweiß war mit einer verringertem Radiodermatitis-Risiko assoziiert. Allerdings handelt es sich hier um eine Beobachtungsstudie mit wenigen Teilnehmerinnen. Daher lässt sich aus diesen Daten noch kein kausaler Zusammenhang zwischen der Ernährungsweise und dem Auftreten einer höhergradigen Radiodermatitis herstellen [1,2]. Diese Studie bestätigt jedoch die bekannte Empfehlung, dass sich onkologische Patientinnen und Patienten mit einer ausgewogenen Mischkost ernähren sollten [1].

 

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Literatur-Tipp:
Konservative und chirurgische Wundbehandlung bei akuten und chronischen Bestrahlungsfolgen. R. Koller, M. Rab: WUNDmanagement 2010; 4(3): 106–110. 
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Intensivere UV-Strahlung im Frühling: Jetzt schon den UV-Index nutzen

Eine Strahlentherapie betrifft zum Glück vergleichsweise wenige Menschen. Dagegen sind praktisch alle (meistens freiwillig) der Strahlung der Frühlingssonne exponiert. Die Deutsche Krebshilfe weist pünktlich zum Frühlinganfang darauf hin, dass die Intensität der krebserregenden UV-Strahlung aufgrund des Klimawandels bereits jetzt zunimmt. So verzeichnet der Deutsche Wetterdienst seit 1951 einen kontinuierlichen Anstieg der Frühjahrssonnenstunden mit einem linearen Trend von +61,2 Stunden. Daher ist es auch im Frühling wichtig, sich zu schützen, wenn die UV-Belastung einen kritischen Bereich erreicht. Eine Orientierung bietet der UV-Index. Er gibt den erwarteten Höchstwert der sonnenbrandwirksamen UV-Strahlung eines Tages an. Seine Skala reicht von 1 (niedrige UV-Bestrahlungsstärke) bis ≥11 (extrem hohe UV- Bestrahlungsstärke). Die Deutsche Krebshilfe empfiehlt, sich ab einem UV-Index von 3 mit angemessener Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Sonnencreme vor dem UV-Licht zu schützen [3].

Der UV-Index ist zum Beispiel abrufbar
• beim Deutschen Wetterdienst 
• beim Bundesamt für Strahlenschutz 

 

Referenzen

1. Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e. V.: Neue Erkenntnisse zur Prophylaxe einer Dermatitis in Folge der Strahlentherapie. Pressemitteilung. 13.03.2025. unter: https://idw-online.de/de/news848928 (abgerufen: 31.03.2025)
2. Sharma S, et al.: Dietary Macronutrient Composition and Risk of Radiation-Induced Acute Skin Toxicity in Women with Breast Cancer: Results from the ATHENA Project. Nutrients. 2025; 17(1):136. https://doi.org/10.3390/nu17010136
3. Deutsche Krebshilfe: UV-Schutz: Bereits im Frühling ein Muss! Pressemitteilung. 19.03.2025, unter: https://www.krebshilfe.de/informieren/presse/pressemitteilungen/uv-schutz-bereits-im-fruehling-ein-muss/ (abgerufen: 31.03.2025)

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