Wie jedes Jahr im Januar trafen sich die Aktiven der ICW in Quedlinburg zum Austausch und aktiven Netzwerken. Das Aktiventreffen ist traditionell ein Höhepunkt im Jahr, zu dem sich die (ehrenamtlich) engagierten Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats, der Arbeitsgruppen und der Regionalgruppenleitungen aus allen Teilen Deutschlands treffen.
Katja Teubner und Martin Motzkus stellten auch in diesem Jahr wieder ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine. Los ging es am Samstag, den 18.01.25 um 9.00 Uhr. Zunächst stellte Margarete Wieczorek „ihre“ Fachgesellschaft Stoma Kontinenz Wunde (FgSKW) vor. Hier gibt es eine 45-jährige Entwicklung mit der Erstellung von Leitlinien, einem eigenen Fort- und Weiterbildungskonzept sowie der Teilnahme an großen nationalen und internationalen Kongressen. Die Parallelen zur Arbeit der ICW sind unübersehbar, weshalb in Zukunft eine engere Zusammenarbeit beider Gesellschaften angestrebt wird.
Es folgten die Jahresberichte der Regionalgruppen. Viele Aktionen und Veranstaltungen wurden über das Jahr verteilt durchgeführt, die meisten davon ehrenamtlich, was als besonders wertvoll hervorzuheben ist. Bei den Treffen entstehen auch immer wieder gute Ideen für neue Projekte, die bei dieser Gelegenheit gerne an den Vorstand herangetragen werden.
Als nächsten Programmpunkt führten Katja Teubner und Martin Motzkus mit den Anwesenden einen Workshop zur lokalen Wundversorgung durch. Vor dem Hintergrund der anstehenden Änderungen bei der Erstattungsfähigkeit von wirkstoffhaltigen Wundversorgungsprodukten wurde in Kleingruppen anhand von Beispielwunden der Frage nachgegangen, wie konkrete Wundversorgungen unter veränderten Bedingungen aussehen könnten. Erwartungsgemäß gab es für jede Wunde viele unterschiedliche Lösungsansätze. Diese wurden von den anwesenden Fachexperten auf hohem Niveau diskutiert und anschließend präsentiert.
Der interprofessionelle Austausch hat allen viel Spaß gemacht und es wurde viel gefachsimpelt, aber auch viel gelacht.
Der erste Tag klang mit einem gemeinsamen Abendessen aus, für das Mike Zielonka vom ICW-Büro eigens eine Weinprobe mit Live-Musik organisiert hatte. So gingen alle Aktiven auf eine kleine musikalisch-kulinarische Reise, bei der sogar gemeinsam gesungen und getanzt wurde.
Am 2. Tag wurde es dann wieder fachlich. Das Positionspapier zur Delegation des Débridements chronischer Wunden hatte noch die Frage offengelassen, wie die Qualifikation der Pflegenden aussehen muss, wenn sie ein scharfes Débridement eigenständig durchführen dürfen. Die Rahmenbedingungen für einen sogenannten „Kürettenschein" wurden von den Teilnehmenden diskutiert und teilweise erarbeitet.
Anschließend stellte Julian Rembe neue One Minute Wonders (OMW) vor, die seit einiger Zeit von ICW-Aktiven erstellt und auf der ICW-Homepage kostenlos zur Verfügung gestellt werden. OMWs sind Mini-Schulungen im A4-Format, die als Aushang am Arbeitsplatz kurz und prägnant über relevante Themen informieren. Mehr dazu hier. Aktuell sind bereits 8 fertiggestellt, weitere sind in der Pipeline und werden nach und nach veröffentlicht.
Abschließend stellte Katja Teubner, die im letzten Jahr die Leitung der Regionalgruppen von Anke Bültemann übernommen hatte, die überarbeiteten Formalitäten vor und berichtete über Änderungen und Organisatorisches in den Regionalgruppen.
Das Aktiventreffen 2025 endete mit einem gemeinsamen Imbiss und der Vorfreude auf den bereits geplanten neuen Termin am 17. und 18. Januar 2026.
ICW-Regionalgruppen sind übrigens mittlerweile an 33 Orten in Deutschland vertreten. Sie bilden regionale Netzwerke aus Menschen mit einer Fachexpertise in der Wundversorgung. Als multiprofessionelle und transsektoral agierende Akteure sind sie im Rahmen regelmäßiger Treffen aktiv in der Entwicklung von Konzepten, Erarbeitung von Standards oder Planung von lokalen Veranstaltungen. Die Mitglieder der Regionalgruppen verstehen sich darüber hinaus als Ansprechpartner für Betroffene in der Region. Wer Lust hat, sich einer solchen Gruppe anzuschließen, sei herzlich eingeladen, sich über Angebote in der Nähe auf der ICW-Homepage zu informieren. Die Teilnahme an den Sitzungen ist kostenfrei, eine Mitgliedschaft ist nicht erforderlich. ICW-Mitglieder werden im Übrigen bei der Gründung neuer Gruppen unterstützt, denn es gibt noch genügend „weiße Flecken“ auf der Landkarte…