Rückblick: DEWU Deutscher Wundkongress & Bremer Pflegekongress 2025 – Fachwissen, Forschung und Vernetzung

© B. Springer | Referenten mit dem WUNDupdate Sonderheft 2025 am Stand der Zeitschrift WUNDmanagement. Prof. Dr. Joachim Dissemond, PD Dr. Cornelia Erfurt-Berge, Johannes Edel (v.l.)

© B. Springer | Referenten mit dem WUNDupdate Sonderheft 2025 am Stand der Zeitschrift WUNDmanagement. Prof. Dr. Joachim Dissemond, PD Dr. Cornelia Erfurt-Berge, Johannes Edel (v.l.)

Jan Timm, Barbara Springer
 

Vom 7. bis 9. Mai trafen sich wundbegeisterte Fachbesucher und Pflegende aus der gesamten Bundesrepublik und dem deutschsprachigen Ausland in Bremen zum Deutscher Wundkongress / Bremer Pflegekongress 2025. Es ist der jährliche Treffpunkt für alle Berufsgruppen, die sich über aktuelle Trends und Produktneuheiten informieren möchten. Zu den Themenbereichen Herausforderung Digitalisierung und Wundmanagement zwischen Wissenschaft, Wertschätzung und Wirtschaftlichkeit kamen in Bremen in diesem Jahr noch mehr Besucher als im letzten Jahr (da waren es bereits 4.600) zusammen und machten mit den Referierenden und Ausstellern den DEWU erneut zu einer sehr erfolgreichen Veranstaltung. 

 
In der Begrüßung durch die Veranstalter, den Kongressbeirat, der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz des Landes Bremen appellierte die Präsidentin des Deutschen Pflegerates, Christine Vogler in ihrer Begrüßung an die Pflegenden, sich in Berufsverbänden zu engagieren, um den drängenden Problemen der Berufsgruppe Nachdruck zu verleihen und in den politischen Strukturen Gehör zu finden.

WUNDupdate 2025

Bereits zum achten Mal bot das WUNDupdate in Zusammenarbeit mit dem mhp Verlag einen kompakten Überblick über die neu erschienene englischsprachige Literatur des Vorjahres. Die drei Wundexperten PD Dr. Cornelia Erfurt-Berge, Johannes Edel und Prof. Dr. med. Joachim Dissemond stellten ausgewählte englischsprachige Publikationen des Jahres 2024 zu den Themen Ulcus cruris, Dekubitus und Wundtherapie vor und kommentierten ihre Auswahl interessanter Studienergebnisse. Die ausführlichen Kommentare und ausgewählten Studien können im Sonderheft WUNDupdate des mhp Verlags nachgelesen werden. Darüber hinaus werden in diesem Jahr noch zwei Webinare zu WUNDupdate angeboten, am 5. Juni sowie am 8. Oktober.

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Was kann die Grundlagenforschung?

Die Grundlagenforschung schreitet auch in der Wundforschung voran. Am Mittwochvormittag widmete sich ein Programmpunkt daher aktuellen Erkenntnissen aus der verschiedenen Forschungseinrichtungen in Deutschland. Die Veranstaltung wurde von Dr. Julian-Dario Rembe moderiert, der in seinem Vortrag das Prinzip der Wund-OMICs und ein entsprechendes Projekt am Universitätsklinikum Düsseldorf zur Identifizierung und Erforschung von „Bio-Markern“ im Zusammenhang mit bestimmten Wundarten vorstellte.

Sophie Charlotte Liegenfeld vom Universitären Herz- und Gefäßzentrum am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf erläuterte die dort betriebene Translationale Wundforschung. Diese untersucht beispielsweise Wirkungen bestimmter Produkte an künstlich erzeugter Haut. Dr. Cornelia Wiegand von der Klinik für Hautkrankheiten des Universitätsklinikums Jena warf einen kritischen Blick auf die Aussagekraft von 3D-Wundmodellen und erläuterte, inwieweit sie Rückschlüsse auf die Realität bieten und wo die Grenzen solcher Modelle liegen.

Kompressionstherapie – Bereichsübergreifend in den Blick genommen

Einen interessanten Blick aus mehreren Perspektiven auf den Status Quo der Kompressionstherapie in Deutschland bot eine Sitzung am späten Mittwochnachmittag. Hier stellte zunächst Kerstin Protz eine aktuelle Studie vor, die auf Basis einer bundesweiten Erhebung in Pflegeschulen den Stellenwert der Kompressionstherapie in der Ausbildung von Pflegekräften beleuchtete. Zudem berichtete die Hamburger Versorgungsforscherin über die hierbei vermittelten Inhalte und wie das Thema in den verwendeten Schulbüchern aufbereitet ist. Ergänzend berichtete der Heidelberger Hausarzt Dr. Jonas Senft vom „Wundzentrum Hausarztpraxis“, welche Schwierigkeiten sich in diesem Bereich im Hinblick auf die Kompressionstherapie ergeben, wie sich die aktuelle Datenlage darstellt und welche Lösungsansätze es gibt.

Die digitale Perspektive

Die Telemedizin gewinnt derzeit zunehmend an Bedeutung. In einer informativen Sitzung beleuchtete eine prominent besetzte Expertengruppe am Donnerstagnachmittag aktuelle Entwicklungen in diesem Themenbereich und warf ein besonderes Schlaglicht auf Möglichkeiten der Unterstützung pflegender Angehöriger. 

Ein hierfür geeignetes Online-Angebot stellte Dr. Johannes Wimmer vor. Die mehr als 70.000 Nutzer, die mittlerweile in dem von ihm mitentwickelten digitalen Kursformat Pflege ABC registriert sind, werden über die verschiedenen Aspekte der häuslichen Pflege unterrichtet.

Den Fokus auf die Wundversorgung und die Lösungen, die Telemedizin hier aufzeigen kann, legte Prof. Dr. Matthias Augustin, der die Sitzung mit Dr. Brigitte Stephan moderierte. Die Hamburger Dermatologin berichtete in ihrem abschließenden Vortrag über schwerer erreichbare Patientengruppen, denen die Telemedizin eine qualifizierte Versorgung erschließen kann. Hierzu gehören neben Schiffsbesatzungen auf hoher See oder JVA-Insassen auch Menschen, die auf der Straße leben und dort durch besondere soziale Projekte versorgt werden.

Abgetaucht in die Tiefen des Wundwissens

Ein traditioneller Programmpunkt des Deutschen Wundkongresses ist seit Jahren das interaktive Wundquiz, präsentiert und moderiert von Kerstin Protz und Werner Sellmer. In diesem Jahr hatten die beiden Hamburger Experten ihr Quiz unter das Motto „In den Tiefen des Wundozeans“ gestellt.

An einer Fragenwand mit insgesamt zwölf Auswahlmöglichkeiten konnte zwischen Fragen mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad gewählt werden. In zwei Teams traten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegeneinander an und testeten ihr Wissen über korrekte Begriffe in der Wundversorgung oder ganz praktische Aspekte wie Antiseptik, Larventherapie oder den richtigen Einsatz von Verbandmitteln. Die richtige Antwort wurde dann von den beiden Moderatoren fachkundig und unterhaltsam kommentiert.

Save the Date

Im nächsten Jahr wird der DEWU Deutscher Wundkongress / Bremer Pflegekongress gemeinsam mit dem 36. Kongress der European Wound Management Association (EWMA) und dem Kongress des WundD.A.CH vom 6.-8. Mai 2026 in Bremen stattfinden.

Einen ausführlichen Kongressbericht lesen Sie in den nächsten beiden Ausgabe der Zeitschrift WUNDmanagement.

 

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