Wieder volles Haus in Bremen – Nach der pandemiebedingten Präsenz-Abstinenz konnte der Doppelkongress in diesem Jahr endlich wieder „im echten Leben“ mit 3.076 Teilnehmenden in Bremen stattfinden. In rund 140 verschiedenen Sitzungen, Workshops, Diskussionen und interaktiven Formaten bot der Doppelkongress nicht nur einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung und Entwicklung, sondern vermittelte auch ein Bild vom Stand der derzeitigen gesundheitspolitischen und ethischen Diskussionen.
In der S2k Leitlinie „Diagnostik und Therapie der Lymphödeme“ wird das Lymphödem als eine „chronisch entzündliche Erkrankung des Interstitiums als Folge einer Schädigung des Lymphsystems […]“ bezeichnet. Die Ursachen sind vielfältig.
Im Jahr 2021 wurde von der European Wound Management Association (EWMA) eine Awareness-Kampagne zum Thema Kompressionstherapie gestartet, die über diese wichtige Therapieform aufklären und zudem dafür Aufmerksamkeit erzeugen will.
In diesem Jahr kommen mit den “Compression Days" maßgeschneiderte Events auf nationaler Ebene hinzu. Die jeweils zwei- bis dreistündigen Events werden als Webinare gestaltet.
Die Intermittierende pneumatische Kompression (IPK) erwirkt durch im Wechsel mit Luft gefüllte Kammern einen massierenden Druck auf die Gefäße. Hierbei liegen die betroffenen Gliedmaßen des Patienten, meist eines oder beide Beine, in einer Manschette, deren Druck über eine angeschlossene Pumpe reguliert und individuell eingestellt werden kann. Wie erfolgsversprechend dieser therapeutische Ansatz ist, zeigt eine Auswertung der Cochrane-Datenbank.
Generell gilt daher die sachgerechte Kompressionstherapie mit phlebologischen Kompressionsverbänden (PKV) als Grundlage der Behandlung des Ulcus cruris venosum. Aber ihr Anwendungsgebiet geht darüber hinaus, denn generell ist diese Therapieform zunächst für fast alle Patienten geeignet, die von Ödemen und Wunden an den unteren Extremitäten und den Erkrankungen, die diese auslösen, betroffen sind. Hierzu gehören, neben den phlebologischen oder lymphatischen Krankheitsbildern, auch das Lipödem und die Adipositas. Hierbei sind allerdings einige Kontraindikationen zu beachten, die eine Kompressionstherapie nur eingeschränkt oder gar nicht zulassen.