Weltnichtrauchertag 2024 – einige Fakten und Zahlen

© Midjourney | Blüte im Aschenbecher, Zeichen für den Weltnichtrauchertag

von Susanne Moser

„Rauchfrei im Mai“ – so heißt eine Aktion der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Deutschen Krebshilfe, die bis zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai läuft [1]. Braucht es immer noch öffentlich geförderte Aufklärungskampagnen mit Preisgeldern, obwohl die Risiken des Tabakrauchens allen klar sein sollten? Beim Blick auf die Statistik kann die Antwort nur „ja“ lauten [2].

„Nikotin ist ein sehr starker Suchtstoff und Rauchen maximal ungesund“ – lässt sich der Drogenbeauftragte der Bundesregierung Wochen vor dem Start der Aktion „Rauchfrei im Mai“ zitieren [3]. Trotzdem raucht in Deutschland etwa jeder Dritte, wie die maßgebliche DEBRA-Studie regelmäßig nachfragt. Schlimmer noch: Seit der Corona-Pandemie nimmt der Anteil der Rauchenden wieder zu – vor allem bei den Minderjährigen (Tab. 1).

Gleichzeitig geht der Anteil der Personen zurück, die ernsthaft versuchen, mit dem Rauchen aufzuhören. Mitte März 2024 waren es 5,7 % gegenüber 31 % im Jahr 2017 [2].

Antirauchmaßnahmen – was andere Länder unternehmen

Angesichts dieser Zahlen drängt die Politik auf Maßnahmen wie das oft genannte Werbeverbot und schaut auf andere Länder wie Großbritannien. Dort soll der Kauf von Tabakwaren schrittweise für immer mehr Altersgruppen strafbar werden [4].

Bis Ende letzten Jahres galt Neuseeland als das Musterbeispiel konsequenter Antirauchpolitik. Die frühere Regierung unter Jacinda Ardern hatte im Jahr 2022 ein umfassendes Gesetz verabschiedet. Demnach durfte zum Beispiel an alle Personen, die nach 2009 geboren wurden, lebenslang kein Tabak mehr verkauft werden. Dieses Gesetz wurde allerdings Anfang 2024 von der neuen neuseeländischen Regierung wieder aufgehoben [5,6].

Deutschland ist noch weit weg von britischen oder neuseeländischen Verhältnissen. Damit werden Weltnichtrauchertage und Antirauchkampagnen höchstwahrscheinlich weiterhin wichtig bleiben

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Quellen:

1. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Deutschen Krebshilfe. Rauchfrei im Mai. unter: https://www.rauchfrei-im-mai.de/ (abgerufen: 23.05.2024)
2. DEBRA-Studie. Universität Düsseldorf. https://www.debra-study.info/ (abgerufen: 23.05.2024)
3. Drogenbeauftragter warnt vor Gefahren von Nikotin. Deutsches Ärzteblatt. 13.03.2024, unter: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/149963/Drogenbeauftragter-warnt-vor-Gefahren-von-Nikotin (abgerufen: 23.05.2024)
4. Drogenbeauftragter will stärker gegen Rauchen vorgehen. Tagesschau. 18.04.2024, unter: https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/drogenbeauftragter-rauchen-kurs-100.html (abgerufen: 23.05.2024)
5. Neuseeland: Neue Regierung will Rauchverbot kippen. Deutsches Ärzteblatt. 28.11.2023, unter: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/147668/Neuseeland-Neue-Regierung-will-Rauchverbot-kippen (abgerufen: 23.05.2024)
6. New Zealand repeals world-first smoking ban passed by Jacinda Ardern. Independent. 27.02.2024, unter: https://www.independent.co.uk/news/world/australasia/new-zealand-repeals-smoking-ban-b2503024.html (abgerufen: 23.05.2024)