Alarmstufe ROT: Krankenhäuser in Gefahr

© iStock.com/Tera-Vector

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Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und die Landeskrankenhausgesellschaften fassen die dramatische Lage, in der sich unsere Krankenhäuser befinden, zusammen: Alarmstufe ROT: Krankenhäuser in Gefahr. Bundesweit stehen Krankenhäuser unter starkem wirtschaftlichem Druck. Sie laufen unter enormen Kostensteigerungen, insbesondere beim Einkauf von Energie, absehbar in existenzgefährdende Defizite. Deshalb muss die Bundesregierung endlich handeln. Was und wieviel in dem angekündigten Hilfspaket für Krankenhäuser darin stecken wird, ist bisher unklar. Die Krankenhäuser bleiben darum bis auf weiteres in Alarmstimmung. 


Diesen Punkt macht die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW) konkret: Ohne Inflationsausgleich droht in der Gesundheitsversorgung ein Kollaps! Personell und finanziell ausgepowert gehen die Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen in den dritten Corona-Herbst. In dieser Lage sind die enormen Kostensteigerungen für die NRW-Kliniken nicht zu verkraften. „Das ist eine toxische Ausgangslage“, betonte Ingo Morell, Präsident der KGNW, und warnte: „Krankenhausinsolvenzen, Wartelisten und überfüllte Notaufnahmen werden dann auch in Nordrhein-Westfalen zum Normalfall.“

Die DKG startete eine bundesweite Informationskampagne, mit der sie auf die massiven wirtschaftlichen Bedrohungen für die Krankenhauslandschaft aufmerksam macht. Die DKG fordert gemeinsam mit allen Landeskrankenhausgesellschaften, bundesweit einen umgehenden Inflationsausgleich für die Kliniken, um ungesteuerte Insolvenzen zu verhindern. Ohne einen Inflationsausgleich zur Stabilisierung der Krankenhäuser droht ein massiver Personalabbau mit negativen Folgen für die Patientenversorgung. „Wir brauchen jetzt kurzfristige finanzielle Hilfe, und langfristig vernünftige Struktur- und Finanzierungsreformen. Wenn der Gesundheitsminister jetzt nicht hilft, wird sich der kalte Strukturwandel mit seinen Krankenhaus-Schließungen dramatisch weiter verschärfen. Dann gefährdet er die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung“, sagt der Vorstandsvorsitzende der DKG, Gerald Gaß.

Neun von zehn Kliniken in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft erwarten in diesem Jahr Verluste, über alle Trägerformen hinweg sind es knapp 70 Prozent. Das ist das Ergebnis der neuen „Roland Berger Krankenhausstudie 2022“. Einer der Autoren, Peter Magunia, bringt die Lage der Häuser auf den Punkt: „Dadurch, dass die Rücklagen vieler Krankenhäuser schon vor Corona sehr gering waren, stehen jetzt viele mit dem Rücken zur Wand“. Die Konsolidierung wird weiter an Dynamik gewinnen. Eine Möglichkeit, sich für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen, ist die Bildung von Verbünden.


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