Am 1.12. startet der 5. Nürnberger Wundkongress – der „Wundkongress des Südens“. Ein Forum, sich über Trends in der Wundbehandlung, Neues aus der Forschung und spezielles Know-how zu informieren und auszutauschen. Die 1. Hauptsitzung beschäftigt sich mit dem Thema „Leitlinien & Evidenz in der Wundtherapie“ mit Bezug auf die neue Leitlinie 2022.5.
Seit einigen Jahren wird in wissenschaftlichen Publikationen und durch Fachgesellschaften darauf hingewiesen, dass der sogenannte mediterrane Ernährungsstil als besonders gesundheitsfördernd gilt. Dies bedeutet aber nicht, dass wir ab jetzt jede Mittagspause beim Lieblingsitaliener verbringen sollten und die abendliche Tiefkühlpizza zur Regel wird. Dadurch verbessert sich eventuell kurzfristig das Wohlbefinden aber sicher nicht längerfristig die Gesundheit. Mit dem Hinweis auf Prinzipien der mediterranen Ernährung sind nicht Pizza, Pasta und Panna Cotta gemeint.
Grundlage der Entscheidung für ein bestimmtes Nahrungsmittel ist oft das Zusammenspiel der positiven Sinneswahrnehmungen von Nase und Zunge sowie die schöne Erinnerung an ein vormaliges Genusserlebnis. Somit kann man sagen, dass unser Essen zur Lebensqualität beiträgt. Gleichzeitig ist eine ausgewogene und ausreichende Nahrungszufuhr die Voraussetzung für wesentliche körpereigene Prozesse.
Die Wundheilung ist ein energieaufwändiger, fordernder und komplexer Prozess, bei dem Makro- und Mikronährstoffe eine wichtige Rolle spielen. Durch bewusste Entscheidungen bei der Nahrungsaufnahme kann der Abheilungsprozess somit durch die Bereitstellung hierfür erforderlicher Ressourcen unterstützt werden. Im Gegenzug kann ein Mangel bestimmter Nährstoffe in unserem Essen die Wundheilung behindern und das Auftreten neuer Wunden, beispielsweise Dekubitus, begünstigen.
Bei Wundinfektionen spielen Bakterien eine führende Rolle. Hier stellen Antimikrobielle Resistenzen (AMR) eine besonders große Gefahr dar. Die COVID-19-Pandemie hat das Problem weiter verschärft. Dies sei mit den durch das Coronavirus verursachten Atemwegserkrankungen zu erklären, die häufig ohne richtige Diagnose medikamentös, d. h. vielfach antibiotisch behandelt wurden. Die Folgen der Pandemie in den Bereichen der Wundversorgung werden auch auf dem 5. Nürnberger Wundkongress vom 01. bis 02. Dezember diskutiert.
Awareness-Kampagnen schaffen also Aufmerksamkeit, fraglich ist aber wohl, ob die eigentlichen Empfänger der Botschaften erreicht werden. Vermutlich ist es schwierig, das zu ermitteln.
Andererseits gibt es mutmachende Beispiele, wie die seit Jahren laufenden Kampagnen der WHO gegen das Rauchen. Allein in Deutschland ist ein beständiger, rückläufiger Trend beim Rauchen zu beobachten.
Am dritten Donnerstag im November findet der weltweite Antidekubitustag (englisch: Stop Pressure Ulcer Day) auf Initiative des European Pressure Ulcer Advisory Panel (EPUAP) statt. Er ist übrigens noch nicht in der eingangs genannten BZgA-Liste enthalten. Dafür finden sich dort zahlreiche andere Gedenktage – darunter der Welt-Stoma-Tag (alle drei Jahre am ersten Samstag im Oktober) oder der nächste Internationale Tag der Pflegenden am 12. Mai 2023.
Die Charité in Berlin beteiligt sich in diesem Jahr zum zweiten Mal am Stop-Dekubitus-Tag. Mit einem internen Quiz und Gewinnspiel werden die Mitarbeitenden sämtlicher Bereiche auf die hohe Relevanz der Thematik aufmerksam gemacht. Außerdem widmet sich der Instagram-Kanal der Charité @chariteberlin ebenfalls der Aktion und gewährt Einblicke in verschiedene Tätigkeitsfelder der Profession Pflege, die das gemeinsame Ziel vereint: Stop Dekubitus!