Was fällt Ihnen zum Stichwort „Hygiene“ ein? Händewaschen? Desinfektionsmittel? Vielleicht auch „Wundinfektionen“, die durch Hygienemaßnahmen vermieden werden sollen. Anfang September 2023 feierte der Verbund Angewandte Hygiene e.V. sein 20-jähriges Bestehen. Grund genug für die WUND_letter-Redaktion, sich mit dem komplexen Thema Hygiene auseinanderzusetzen und einen Blick in die jüngste „Konsensusempfehlung Infektionsprävention und Hygiene in der Wundversorgung“ der Initiative Chronische Wunden (ICW) zu werfen.
Menschen mit chronischen Wunden haben keine Lobby. Sie sind für die meisten Mitarbeitenden in Gesundheitsberufen eher die Ausnahme, weil sie selten im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. Abgesehen von spezialisierten Einrichtungen, wie etwa Wundambulanzen oder Wundzentren kommen die Betroffenen in den meisten medizinischen „Settings“ eher am Rande vor. Die Wunde wird, wenn sie also behandelt werden soll, meistens verbunden, das wars, oder? „Platte drauf, Wunde weg“?
Die Erfassung der Lebensqualität ist wesentlicher Bestandteil der Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden. Entsprechende Fragebögen geben Aufschluss über gesundheitsrelevante Informationen und unterstützen individuelle Versorgungsansätze. Eine Hamburger Studie beleuchtet, wie verbreitet solche Instrumente zur Messung der Lebensqualität von Patienten in der Praxis tatsächlich sind.
Am 5. und 6. September fand in Wien der XVI. Gesundheits- und Pflegekongress der Österreichischen Gesellschaft für vaskuläre Pflege (ÖGVP) und des Vereins Wunddiagnostik und Wundmanagement Austria (WDM) statt. Mehr als 500 Expertinnen und Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz sowie Studierende der IMC Fachhochschule Krems diskutierten über Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung und die Behandlung chronischer Wunden.
In einer Welt, die immer stärker von digitalen Technologien geprägt wird, haben auch die traditionellen Berufe im Gesundheitswesen Veränderungen erfahren. Insbesondere der Pflegeberuf hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt, wobei die sozialen Medien eine immer wichtigere Rolle einnehmen.
Der Jubiläumskongress des Duisburger Wundtag fand am 26.8. zum zehnten Mal statt. Seit 2014 hat sich dieser kleine Wundkongress zu einer lokalen Größe entwickelt. Frau Zeynep Babadagi, Inhaberin der Wundzentrale Duisburg ahnte damals nicht, dass sich ihre mit viel Liebe geplanten Veranstaltungen so gut etablieren würden.
Am 17. Februar 2023 wurde der neue Expertenstandard „Erhaltung und Förderung der Hautintegrität in der Pflege“ auf einer Konsensuskonferenz des Deutschen Netzwerks für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) in Osnabrück vorgestellt. Die Teilnehmenden hatten die vorläufige Version des Expertenstandards vorab erhalten, die von einer Expertengruppe von September 2021 bis November 2022 erarbeitet worden war. Entsprechend entwickelte sich ein reger und fundierter Austausch zwischen Publikum und Podium. Einzelne Anregungen und Kritikpunkte von Seiten der Fachöffentlichkeit wurden in den Expertenstandard eingearbeitet, der nunmehr seit Juni 2023 als Sonderdruck vorliegt und aktuell einem Praxistest unterzogen wird.
Starke und langanhaltende Hitzeperioden sind und werden immer mehr zu einem veritablen gesundheitlichen Risikofaktor – sowohl für die Patienten als auch für die Beschäftigten in Gesundheitseinrichtungen. Mit dieser Herausforderung befasste sich Anfang Juli 2023 ein Symposium am Universitätsklinikum Regensburg. Die Vortragenden machten deuten, wie dringlich sich unsere Gesellschaft damit auseinandersetzen muss, wirksame Hitzeschutzstrategien zu entwickeln.
Der Juli 2023 war der heißeste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Mit den Temperaturrekordmeldungen hat sich ein neuer Begriff ins Nachrichtenvokabular eingeschlichen: der Hitzeschutzplan oder auch Hitzeaktionsplan. So gibt es seit Ende Juli 2023 auch einen „Nationalen Hitzeschutzplan“ des Bundesgesundheitsministeriums (BMG). Sein Ziel ist der Schutz vulnerabler Bevölkerungsgruppen – vor allem Pflegebedürftiger. Wie sehen diese Pläne aus und was bringen sie wirklich?
Nun ist der zweite Chronic Wound Awareness Day (CWAD) schon wieder Geschichte. Awareness heißt im Deutschen neben Aufmerksamkeit auch Beachtung und Bewusstsein. Offenbar haben viele Einrichtungen in ganz Deutschland den 12.07.23 genutzt und Aktionen zum diesjährigen Thema Ulcus cruris gestartet.
Sophie Karbe hat direkt nach der Einführung der generalistischen Pflegeausbildung am 01. Februar 2020 ihre Ausbildung im Altonaer Kinderkrankenhaus in Hamburg begonnen und Ende Januar 2023 abgeschlossen.
7 % weniger Ausbildungsverträge in der Pflege im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr – das meldete das Statistische Bundesamt Anfang April 2023 und verwies zugleich auf die generalistische Pflegeausbildung. Der Deutschen Pflegerat reagierte sofort und stellte deren Vorteile klar. Die Gretchenfrage lautet: Werden junge Menschen durch die „Generalistik“ motiviert oder eher abschreckt, einen Pflegeberuf zu ergreifen? Erste Ergebnisse der „Begleitforschung“ liegen bereits vor und ein neuer Gesetzentwurf nimmt schon die nächste Ausbildungsreform ins Visier.